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Pressebericht Cannstatter Zeitung vom 3.2.2017 Neujahrskonzert am 22.1.2017

Großer Kursaal

Cannstatter Sonntag um vier

Neujahrskonzert mit dem Stuttgarter Operettenensemble

Der erste Teil des Neujahrskonzerts des Stuttgarter Operettenensemble „im Großen Kursaal“ erinnerte an Jaques Offenbach, der mit „Pariser Leben“ dem Abend auch das Motto gab. „Vergessen Sie Bad Cannstatt, folgen Sie uns nach Paris“, so führte Winfried Roesner, in launiger Weise das zahlreiche Publikum in die Stadt der Verliebten, aber auch der operettenreifen Konflikte und Beziehungen ein.

Nach einem schwungvollen Potpourri Erinnerung an Offenbach’s Operette „Pariser Leben“ begann ein Operettennachmittag in der gewohnten und bekannten Qualität des Stuttgarter Ensembles. Die Instrumentalisten, auf einander abgestimmt, bauten zu Beginn des Konzertes einen spannungsreichen Bogen auf, der von der lebendigen Musik Offenbachs bis zu Franz Lehar reichte.

Mit einem unbekannten Walzerlied aus der Operette „Der Ehemann vor der Türe? H?r? meine Sch?ne begrüßte die Sopranistin Gudrun Kohlruss das Publikum und begann mit den sängerischen Part des Konzertes. Der Tenor Roberto Gion Freddo, dankenswerter Weise eingesprungen, stellte sich mit der Arie aus „Hoffmans Erzählungen“ Klein Zack vor und interpretierte diese mit viel Humor und tenoralem Glanz. Beide dann vereint in besinnlichem und träumerischem Liebesduett „Barcarole“. Hier fanden zwei große Stimmen zusammen, die das Duett voller Innigkeit und Harmonie zelebrierten und das bei den Zuhörern Gänsehaut erzeugte.

Noch einmal glänzten die Instrumentisten mit Michael Wille und Meike Brandenbusch, Violine, Regine Friederich, Cello, Udo Königs, Bass, Hans-Peter Fink, Fl?te, Manfred Lindner, Klarinette, Andreas Vogel, Oboe und? Andreas Kersten, Klavier (und Arrangements) bei „dem Potpourri aus der Operette Orpheus in der Unterwelt“. Zu den glanzvollsten Operetten gehört aber zweifeslohne die Operette „Die schöne Helena“ und aus diesem Werk sang zunächst der Tenor Roberto Gion Freddo das Lied des Paris und erfüllte den Saal mit seiner warmen Stimme und darstellerischen Fähigkeit. Selbstbewusst und keck erwiderte Gudrun Kohlruss in ihrem Solo Lied „Was der Traum mir auch bescheret“, dass es doch nur ein Traum war und wer war schuld daran? Natürlich der Mann! Mit ihrer sicheren Höhe und einer strahlfähigen Stimme eroberte sie sofort das Publikum. Auch im Duett vor der Pause war die Charakteristik Offenbachs Musik deutlich, die eine besondere Heiterkeit und Gelassenheit erklingen lässt. Das Solistenpaar war hier ganz in ihrem Element und überzeugten mit stimmlichen Wohlklang und spielerischer Leichtigkeit. Nach der Pause erklang zunächst ein Walzer von mile Waldteufel und dann

ging es zu Franz Lehar und seinen Operetten, die in Paris spielen. Zunächst stand „Der Graf von Luxemburg“ auf dem Programm, wobei gleich des Tenor des Abends mit seinem Auftrittslied glänzte. Nicht minder dann Gudrun Kohlruss, die für ihre Garderobe einen Sonderapplaus erhielt, und mit ihrem glanzvollen Sopran sich fragte, wer wohl ihr Mann wird. Das wusste sie wenig später im anschließenden Duett „Bist du’s lachendes Glück“. Dann begann auch schon das Finale mit Duetten und Lieder aus „Die lustige Witwe“. Nach dem ersten Duett gestand der Tenor „Da geh ich ins Maxim“, wobei er darstellerisch brillierte. Ein Höhepunkt des Abends wurde dann das Vilja Lied von Gudrun Kohlruss warm und ausdruckstark gesungen, und schließlich das Schlussduett „Lippen schweigen“. Hier verschmelzten samtweiche, wohltönende Stimmen mit Bühnenpräsenz. Nach langem, tosenden Beifall und zwei Zugaben endete ein ausordentliches, wunderbares Konzert.